Strecke | 20,5 km | |
Höhenmeter | 360 m bergauf, 620 m bergab | |
Dauer | 6 Stunden | |
Schwierigkeit | mittelschwer, Grundkondition vorausgesetzt | |
Startpunkt | Torfhaus am Ortsausgang | |
Datum | 27.06.2020, 09:20 Uhr |
Die zweite tolle Wanderung im Harz führt uns auf dem Hexenstieg von Torfhaus über den Brocken nach Drei Annen Hohne zu unserem Auto zurück. Von Braunlage nach Torfhaus fahren wir in ca. 10 Minuten mit dem öffentlichen Bus, der durch die bei unserem Hotel entrichtete Kurtaxe kostenfrei ist.
Bereits nach ein paar Hundert Metern auf dem Goetheweg – so heißt der erste Teil des Hexenstiegs bis zum Brocken – erreichen wir einen schönen Stegweg im Torfhausmoor und haben von dort aus den ersten fernen Ausblick auf den Brocken.
Uns begleiten noch eine Weile morastiger Untergrund, sowie kleinere morastige oder klare Wasserwege. Hier im Naturschutzgebiet Harz lässt man der Natur freien Lauf: Gestorbene Bäume bleiben liegen und werden dem natürliche Verfall überlassen. Nach ein paar Kilometern kommen wir in ein schattiges Stück Wald.
Die Beschilderung am Rastplatz Eckersprung zeigt uns an, wie weit wir noch bis zum Brocken zu wandern haben. Man sieht auch die kleine Hexe, die den gesamten Hexenstieg markiert. Wir wandern weiter, inzwischen ist der Weg befestigt, und es geht steil bergauf. Am Ende der Steigung angekommen, gibt es einen kleinen Bahnhof, und der Weg geht bei schöner Aussicht auf die umliegenden Berge breit weiter.
Das Tuten hören wir immer wieder schon seit einer ganzen Weile, aber nun wandern wir direkt neben den Schienen. Und schon bald sehen wir die berühmte Harzer Schmalspurbahn, die den weniger wanderfreudigen Besucher bequem auf den Brocken bringt. Rechts und links neben dem Weg wächst saftiges Moos und üppiges Unterholz.
Bei einem schönen Rastplatz nahe der Knochenbrecherkurve wandern wir auf der Brockenstraße noch etwa einen Kilometer auf asphaltiertem Untergrund. Dann geht es das letzte Stück hinauf über einen steinigen Weg und die Bahnschienen.
Wir haben nach neun Kilometern Wanderung unseren höchsten Punkt, den Brocken, erreicht. Hier genießen wir den Ausblick in alle Richtungen. Auf dem Brocken ist viel los, es gibt einige Einkehrmöglichkeiten, ein Besucherzentrum, das Brockenhotel und öffentliche Toiletten.
Dann geht es zunächst bis zur Knochenbrecherkurve den gleichen Weg wieder zurück, den wir gekommen sind. Die Aussicht auf den ersten paar Hundert Metern bietet eine traumhafte Abwechslung. Immer wieder sehen wir aber auch abgestorbene Bäume – teilweise ist der Wald über große Flächen tot. Ein kleines Highlight, der “Urwaldstieg”, ist aus Sicherheitsgründen leider gerade gesperrt, wäre sonst aber sicherlich den kurzen Abstecher wert.
Bei einer kleinen Schutzhütte verlassen wir die Brockenstraße und wandern nach etwa 4 Kilometern Asphalt wieder auf natürlicherem Untergrund. Wir haben jetzt noch sieben Kilometer unserer Wanderung übrig, und ab hier wird es wieder deutlich leerer – wir begegnen nur noch wenigen Wanderern. Der Versuch eines Abstechers zur Kapellenklippe misslingt. Der direkte Abzweig vom Hauptweg ist renaturiert und als Weg nicht mehr zu erkennen. Bald erreichen wir ein zauberhaftes Stück Wald, und wir gehen auf unebenem Untergrund – der Weg wirkt hier wie ein kleines Bachbett, in dem kein Wasser fließt.
An einem Bach nahe eines Rastplatzes mit Schutzhütte erfrischen wir uns und gelangen danach zum Trudenstein, von dem aus wir eine letzte fantastische Aussicht für diesen Tag genießen können.
Diese Etappe des Hexenstiegs ist sehr abwechslungsreich mit tollen Aussichten und ist absolut zu empfehlen! Zusammen mit der Etappe von Drei Annen Hohne nach Braunlage entsteht eine schöne zweitägige Rundtour im Harz.