Strecke | 22 km | |
Höhenmeter | 710 m bergauf, 400 m bergab | |
Dauer | 7 - 8 Stunden | |
Schwierigkeit | schwer | |
Mitbringen | Essen und Getränke (kaum Einkehrmöglichkeiten), Wanderstöcke | |
Startpunkt | Albsteigportal in Albbruck, ca. 5 Minuten vom Bahnhof entfernt | |
Datum | 5. August 2020, 12:45 Uhr |
Der Albsteig im Hochschwarzwald ist ein etwa 70 km langer Fernwanderweg entlang des Flusses Alb. Von Albbruck an der Schweizer Grenze führt der Weg nach Norden bis zur Feldbergpasshöhe. Es gibt zwei Auswahlmöglichkeiten für die Strecke, wir wollen die westliche Route der letzten Etappe wandern. Üblicherweise ist der Weg in fünf Genießer- oder drei sportliche Etappen eingeteilt. Wir entscheiden uns für eine Dauer von drei Tagen, teilen die Etappen aber ein wenig anders ein.
Zunächst gilt es den Startpunkt unserer Wanderung, Albbruck, zu erreichen. Nach Ankunft an der Feldbergpasshöhe finden wir gegenüber dem Caritas-Haus einen kostenfreien Parkplatz, auf dem wir unser Auto drei Tage lang stehen lassen können. Von hier aus geht es mit öffentlichen Verkehrsmitteln in ca. drei Stunden mit fünfmal Umsteigen nach Albbruck. Der halbe Tag ist vorüber, als wir endlich das Portal zum Albsteig in Albbruck erreichen.
Trotz Hunger heißt es für uns nun erst einmal Kilometer schaffen, denn wir haben uns etwas mehr als 20 km für den ersten Tag vorgenommen und sollen spätestens um 20 Uhr an unserer Unterkunft in Immeneich sein. Bald schon geht es in den Wald, dann über Wiesen und Felder. Sonne und Schatten wechseln sich ab, und im Wald erleben wir unseren ersten sehr steilen Anstieg auf schmalem Pfad. Am Ortsrand von Schachen gibt es am Zinkenbrunnen Trinkwasser und ein paar Bänke zum Ausruhen.
Nach einigen Maisfeldern geht es wieder in den Wald, wir wandern in Serpentinen zur Alb hinunter. Den Fluss überqueren wir auf dem Studinger Steg, und der Albsteig macht seinem Namen Ehre: Es geht genau so steil bergauf wie zuvor bergab. Wir überqueren eine Straße und wandern weiter bergauf, bis wir zu einer Bank mit Aussicht kommen, an der wir eine späte kurze Mittagspause einlegen.
Von hier aus haben wir eine tolle Aussicht auf die gegenüberliegenden Berge und einen Steinbruch am Hang. Der Weg schlängelt sich weiter am Hang entlang, und es gibt immer wieder Bänke und kleine Aussichtspunkte.
Vom breiten Weg ab geht der Albsteig eine steile, teils zerstörte Treppe hinunter. Wir treffen auf große Felsblöcke und sehen, dass ein schmaler Pfad darum herum führt. Geländer links und rechts ermöglichen das sichere Begehen einer kleinen Aussichtsplattform. Hier am Kaibenfelsen können wir ins Albtal hinunterschauen. Es ist sehr zugewachsen und grün, aber einen kleinen Blick auf das Wasser können wir erhaschen.
Weiter geht es im Wald – hier hat er sein Aussehen etwas verändert: Hohe Kiefern umrahmen einen idyllischen bequemen Wanderweg. Wir erreichen wieder den Fluss, hier sogar mit einem kleinen Strand. Wer möchte, kann die Schuhe ausziehen und sich bequem eine Abkühlung verschaffen. Ein Steg führt über den rauschenden Höllbach, der hier in die Alb fließt.
Wir begegnen einigen anderen Wanderern auf dem Albsteig. Das bedeutet auch, dass wir uns einem Highlight der heutigen Etappe nähern, nämlich einem schönen Wasserfall. Wir wandern entlang des Wasserlaufes bergauf, die Sonne steht inzwischen tief und lässt tolle Schatten im Wald entstehen. Zuerst passieren wir einen kleineren Wasserfall, und schließlich erreichen wir den großen Höllbachwasserfall.
Über eine steile, enge Treppe geht es am Wasserfall vorbei, und wir setzen unseren Weg im Wald fort. Immer wieder überqueren wir kleinere Bäche über Stege oder Brücken. Zwischen Blaubeerbüschen hindurch erreichen wir eine Lichtung mit einem großen Rastplatz. Hier ist die Teufelsküche, ein zur Schneeschmelze besonders strömungsreicher Abschnitt des Flusses Alb.
Weit ist es jetzt nicht mehr nach Immeneich, aber ein besonders abenteuerliches Wegstück kommt noch auf uns zu. Einsam wandern wir auf einem sehr schmalen Pfad immer weiter bergauf. Himbeersträucher wuchern über den Weg, der kaum mehr als solcher zu erkennen ist. Hier ist es teilweise auch sehr matschig, und wir kommen nur langsam voran. Der Endspurt unserer heutigen Wanderung hingegen führt uns wieder auf einen breiten Weg zuerst im Wald, dann auf eine Wiese direkt entlang der Alb bis nach Immeneich.