Strecke | 10 km gesamt hin und rück | |
Höhenmeter | 900 m | |
Dauer | 6 Stunden | |
Schwierigkeit | schwer | |
Startpunkt | Parkplatz "Gaisalpe" in Reichenbach, Oberstdorf | |
Datum | 02.10.2021, 09:30 Uhr |
Heute wollen wir zum Gaisalpsee wandern. Für die meisten Wanderer ist damit der untere Gaisalpsee gemeint, wir wollen aber noch ein Stück weiter bis zum kleineren oberen Gaisalpsee. Wir starten auf dem Parkplatz Gaisalpe in Reichenbach bei Oberstdorf, der trotz unserer frühen Ankunftszeit schon fast voll ist. Die Parkgebühren von 4 € bis 22 Uhr sind recht günstig, und wir haben Glück, einen der letzten Parkplätze zu bekommen. Von hier aus wandern wir zunächst ein Stück auf asphaltierter, aber durch eine Schranke abgesperrter Straße. Nach etwa 500 Metern teilt sich der Weg, und man kann auf der Straße weiterlaufen oder links abbiegen und alle Ziele über den Gaisalptobel erreichen. Im Tobel tost das Wasser über Stromschnellen und Wasserfälle bergab. Metalltreppen und eine Brücke führen in der Schlucht bergauf.
Jetzt geht es noch kurz am Bach entlang, bevor wir wieder auf den Hauptweg gelangen. Ein Stück über die Wiese an der Richteralpe vorbei, dann erreichen wir den Wald, und der steile Anstieg beginnt. Zunächst ist der Weg noch relativ eben und einfach begehbar. Schattige und sonnige Passagen wechseln sich ab.
Wir haben jetzt zweieinhalb bis drei Kilometer hinter uns, dann kommen schwierigere Passagen, an denen Stahlseile zum Festhalten Sicherheit bieten. Immer wieder queren kleine Wasserläufe den Weg, und die Aussicht lädt zum Pausieren ein.
Kurz nachdem wir den großen Wasserfall sehen, der sich vom See in die Tiefe stürzt, sind wir auch schon da, und der untere Gaisalpsee liegt vor uns. Wir entscheiden uns, nicht hinunter zu gehen, sondern halten uns links, um zum oberen Gaisalpsee zu gelangen. Nur ein paar hundert Meter hinauf, und es hat sich bereits gelohnt: Wir haben eine fantastische Aussicht auf den unteren Gaisalpsee mit dem hoch aufragenden Rubihorn im Hintergrund.
Von hier aus geht es immer noch steil bergauf, zunächst zwischen Bäumen und Sträuchern und deshalb teilweise im Schatten. Wenn wir zurückblicken, können wir jetzt hinter dem unteren Gaisalpsee das ganze Tal tief unten sehen. Das letzte Stück hinauf wandern wir wieder über Wiesen, und dann sehen wir den oberen Gaisalpsee zu unseren Füßen liegen. Unten am See legen wir unsere Rucksäcke ab und machen Mittagspause im Gras. Dann testen wir mit den Füßen das Wasser – es ist eisig kalt, und lange halten wir es nicht aus.
Erfrischt treten wir unseren Rückweg an, bei dem uns traumhafte Aussichten begleiten. Wir laufen noch hinunter zum Ufer des unteren Gaisalpsees. Beim Abstieg ins Tal müssen wir hin und wieder an Passagen mit Sicherungsseilen warten, weil um diese Uhrzeit viele Menschen bergab wandern. Schließlich wählen wir das letzte Stück des Rückwegs über die asphaltierte Straße, anstatt den Tobelweg hinabzusteigen.
Die Wanderung zu den Gaisalpseen ist wunderschön und sehr zu empfehlen. Wegen der vielen Höhenmeter sollte aber eine gewisse Grundkondition vorhanden sein. Menschen mit Höhenangst könnten an der ein oder anderen Passage Schwierigkeiten haben, mit etwas Zeit und Ruhe konnten wir es aber trotzdem meistern. Besonders schön war für uns das letzte Stück zum oberen Gaisalpsee, weil es dort ruhiger war als am unteren Gaisalpsee.