Entlang der Levada da Janela zu wandern, war für uns einfach, da ohne Steigung, entspannend und wunderschön. Die Levada im Nordwesten Madeiras ist ungefähr 24 km lang, allerdings nahmen wir uns davon nur die ersten ca. 6 km vor, um dann den gleichen Weg wieder zurückzuwandern.
Zunächst gingen wir entlang der recht breiten Levada auf einem ebenso breiten Weg, auf dem man auch noch gut zu zweit nebeneinander gehen konnte. Die Levada führte durch einen schönen Eukalyptuswald, in dem es herrlich duftete, und der Weg war gesäumt von satten grünen Blättern, aus denen dann und wann eine hübsche lila Blüte wuchs. Entlang des Weges gab es Rastplätze mit Tischen und Bänken, an denen man eine schöne Aussicht auf das Tal des Ribeira da Janela sowie die Nordküste Madeiras hat.
Mit der Zeit wurde der Weg schmaler, und auch der Bewuchs änderte sich. Die hohen Eukalyptusbäume machten kleineren Gewächsen Platz, wie z. B. Loorbeer oder Hochheide. Farne, Moose und Flechten an den Steinwänden deuten darauf hin, dass es hier immer sehr feucht sein muss. So tropft auch Wasser von den Wänden herunter, sodass wir teilweise durch sehr kleine "Wasserfälle" wanderten.
Schließlich kamen wir an den ersten der zwei Tunnels, die wir auf unserem Weg durchschreiten wollten. Der recht breite, aber flache Tunneleingang war schon etwas unheimlich, auch wenn man bis zum Ende des Tunnels sehen konnte. Hier stand Wasser, sodass wir nur dank unserer wasserdichten Wanderschuhe trockene Füße behielten. Nach ein paar Metern kam die Levada von einem kleinen Tunnelstück rechts dazu, und von da an gingen wir mit unserer Taschenlampe im Halbdunkel neben der Levada auf einem schmalen Weg. Die Durchquerung des Tunnels dauerte etwa 10 bis 15 Minuten, wobei der Weg teilweise nur noch 15 cm breit war. Im letzten Stück des Tunnels stand auf dem Weg bis zu 10 cm tiefes Wasser, das wir durchschreiten mussten.
Nun waren wir angekommen in einem sehr feuchten Tal und konnten schon den zweiten Tunneleingang nur etwa 50 bis 100 Meter weiter sehen. Dazwischen befindet sich allerdings ein Wasserfall, der über den Weg fällt. Darüber ist ein Wellblechdach, das vor zu viel Wasser schützt. Als wir allerdings unter dem auf das Wellblech tosenden Wasserfall auf Betonplatten über der Levada standen und weitergehen wollten, sahen wir, dass uns das an dem Tag nur völlig durchnässt gelingen würde. Denn der Wasserfall floss hinter dem Wellblechdach direkt auf unseren Weg. Also kehrten wir vorzeitig um, was aber nicht schlimm war, da wir hinter dem nächsten Tunnel ohnehin nur noch wenige Hundert Meter bis zur Levadastation gehen wollten.
Dauer: | ca. 3,5 Stunden |
Mitbringen: | gute Taschenlampe (am besten eine pro Person), wasserdichte Schuhe |
Anfahrt: | Von Porto Moniz Richtung Lamaceiros und dann zur Levada da Janela fahren. Oder aus der Richtung Paul da Serra direkt zur Levada da Janela, die gut ausgeschildert ist. |