Wenn man keine vorgefertigte Reise mit einem Reiseveranstalter unternehmen möchte, muss man für eine Rundreise in Neuseeland einen Mietwagen buchen. Das Fahren ist in Neuseeland nur mit einem internationalen Führerschein möglich. Über ein Vergleichsportal haben wir unseren Mietwagen bei einem globalen Vermieter weit im Voraus günstig in Deutschland gebucht. Um flexibel zu bleiben, entschieden wir uns für ein kurzfristig stornierbares Angebot. Den Abholzeitpunkt haben wir auf zwei Stunden nach unserer Flugankunft am Flughafen Auckland festgelegt.

Bei der Anmietung des Wagens ist das Vorlegen einer Kreditkarte nötig, auf der ein bestimmter hoher Betrag als Sicherheit blockiert wird. Man sollte sehr darauf achten, dass mögliche Vorschäden tatsächlich auch im Mietvertrag vermerkt sind, damit man dafür nicht nachher zur Rechenschaft gezogen wird. Hier helfen Fotos sowie Videos, die man als Beweismaterial zusammen mit einem Foto des Kilometerstandes machen kann, bevor man das Fahrzeug benutzt. Um ganz sicher zu sein, buchen wir immer eine Vollkaskoversicherung ohne Selbstbeteiligung bzw. mit Erstattung der Selbstbeteiligung. Auch eine zusätzliche Absicherung für Glas, Dach, Reifen und Unterboden kostet nicht viel und ist für Neuseeland sinnvoll. Für unseren Mietwagen inklusive aller Versicherungen beliefen sich die Kosten auf ca. 32 Euro pro Tag (2019/2020).

Bei einer längeren Rundreise mit vielen Hotelwechseln empfehlen wir, keinen Kleinwagen zu mieten, damit das ständige Ein- und Auspacken nicht zu einer täglichen Tortur wird. Außerdem bietet sich dann die Möglichkeit, alles sicher und von außen unsichtbar im Kofferraum zu verstauen. Wir tendieren dazu, mittelgroße Fahrzeuge/SUVs zu buchen, die auf längeren Autofahrten bequem sind. Statt des gebuchten Toyota Corollas (IDAR) hatten wir Glück, ohne Aufpreis ein SUV zu bekommen.

Wer in Neuseeland einen Mietwagen oder Camper mieten möchte, sollte sich auf Linksverkehr einstellen. Die Umstellung von rechts nach links ist aber gar nicht so schwierig. Man sollte insbesondere bei der ersten Fahrt in der Stadt sehr aufmerksam sein und am besten einen ebenso aufmerksamen Beifahrer haben, dann gelingt die Umstellung schnell und sicher.

Wir sind auf unserer Rundreise über die Nordinsel auf allen Straßen gut zurecht gekommen. Die Straßen sind gut ausgebaut, allerdings ist das Fahren teilweise sehr anstrengend, vor allem im nördlichen Teil der Nordinsel Neuseelands. Das ständige Fahren in Kurven und hügelauf und -ab nervt nach einiger Zeit. Teilweise mussten wir sehr langsam fahren, weil die Kurven schlecht einzusehen waren, z. B. im Nordwestteil im Wald bei Tane Mahuta oder auf der Coromandelhalbinsel.

Die normalen Mietwagenverträge erlauben das Fahren auf nicht asphaltierten Straßen nicht. Man sollte das bei der Planung berücksichtigen, weil einige Sehenswürdigkeiten dann theoretisch nicht angefahren werden dürfen. Das betrifft z. B. die Giant Sand Dunes und die Wairerere Boulders im Norden oder Cape Palliser an der Südspitze der Nordinsel Neuseelands. Wer vorsichtig fährt, kann hier grundsätzlich trotzdem mit jedem normalen Auto fahren, da auch die Schotterstraßen fast überall gut ausgebaut sind. Allerdings ist das Auto bei einem möglichen Schaden nicht versichert und man müsste dann für die Reparaturkosten vollständig aufkommen. Besonders Steinschläge und Glasschäden passieren sehr schnell, weshalb es sinnvoll ist, großen Abstand zu anderen Fahrzeugen zu halten.

  • Giant Sand DunesGiant Sand Dunes
  • Cape Palliser Robben KolonieCape Palliser Robben Kolonie
  • Wairere BouldersWairere Boulders